(in Anlehnung an die Vorgaben des Projekts „Sprach- und Kommunikationsmittlung“ der Caritas Osnabrück)
Die Dolmetscher/innen informieren die Gesprächsparteien zu Beginn des Gesprächs über ihre Rolle, ihre Aufgaben, ihre
Grenzen.
Die Dolmetscher/innen beachten beide Gesprächsparteien gleichwertig. Sie sind bemüht, zu beiden Parteien Distanz zu halten
und für Sie zugleich professionelle Empathie aufzubringen. Sie ergreifen für keine der beteiligten Gesprächsteilnehmer
Partei. Sie machen einen Konflikt zwischen den Gesprächsparteien nicht zu ihrem Konflikt.
Die Dolmetscher/innen dolmetschen genau und möglichst vollständig. Sie ergänzen und verändern die Aussagen nur dort,
wo es für das Verstehen oder aufgrund der Grammatik einer Sprache erforderlich ist. Sie halten ihre persönliche Meinung
und Wertvorstellungen zurück, auch wenn Sie mit dem Gesagten nicht einverstanden sind oder es für falsch halten.
Sie geben auch unangenehme Inhalte wieder. Sie erteilen keine Ratschläge. Sie bringen nicht eigenmächtig neue Gesprächsinhalte
ein. Die Dolmetscher/innen zeigen beiden Gesprächsparteien gegenüber Respekt. Sie unterhalten sich nicht herablassend
mit der einen über die andere Gesprächspartei.
Die Dolmetscher/innen greifen von sich aus ins Gespräch ein
wenn die Sprecher nicht genügend Pausen zum Dolmetschen machen
wenn die Sprecher Ausdrücke verwenden, die sie nicht verstehen
um das Gespräch mitzuorganisieren, unter anderem wenn die Sprecher durcheinander reden, zu schnell oder zu leise
sprechen.
Die Dolmetscher/innen stellen Rückfragen, unter anderem um sicherzustellen, dass sie richtig verstanden wurden. Sie machen
dann ihr Verhalten für die jeweils anderen Gesprächsteilnehmer transparent und informieren über die Rückfrage.
Die Dolmetscher/innen dolmetschen alles, was im Gespräch gesagt wird. Daher bitten wir Sie darum, keine Punkte anzusprechen,
die Ihr Gegenüber nicht erfahren sollte.
Die Dolmetscher/innen sind Sprach- und Kulturmittler/innen. Sie erkennen unter anderem Vorstellungen und Bezeichnungen,
die unterschiedliche Strukturen in Deutschland und anderen Ländern betreffen und daher zu Missverständnissen führen
können. Sie machen beide Gesprächsparteien auf diese unterschiedlich geprägten Vorstellungen aufmerksam und bitten
beide Seiten, diese zu erklären, wenn dies für das wechselseitige Verstehen erforderlich ist.
Die Dolmetscher/innen unterliegen einer vertraglich vereinbarten Schweigepflicht und geben keine Informationen an Dritte
weiter.